Es gibt sie, diese mystischen Einhörner die praktisch gestyled aus dem Kinderbett fallen. Die instinktiv wissen was super toll aussieht an ihnen. Schon immer. Schon als Teenie. Beneidenswerte Wesen!
Der Grossteil von uns erlebt das jedoch etwas anders. Es war und ist ein Lernprozess.
Bis man seinen individuellen Style findet, zahlt man meistens viel Lehrgeld.
Man experimentiert mit diversen Looks um irgendwann das zu finden, was nach aussen zeigt, wie man sich nach innen fühlt.
Ich war jedenfalls kein Einhorn. Weit entfernt davon. Meine Teenagerjahre in den 90ern und die mid-twenties danach, waren geprägt von schlimmen Sünden. Das sage ich jetzt so easy, weil ich glücklicherweise irgendwann dann doch das Licht gesehen und on Route zu meinem echten "ich" war.
On Route, weil sich mein Stil auch heute noch permanent weiterentwickelt. Die definierende Basis ist da, aber das Leben steht ja auch nicht still. Veränderung ist eine Konstante und dies wiederspiegelt sich auch in der "Verpackung".
Was ist denn nun jetzt "Style"? Kann man stylish sein ohne total trendy zu sein? Ja 100%!!
Wenn Deine Stilgrundlage bombenfest ist, kann man alles drauf werfen was man will und es wird gut aussehen und vor allem authentisch. Diese Grundessenz muss einfach da sein.
Man sollte sich bewusstmachen, dass nur weil es in einem Schaufenster steht, man es nicht unbedingt und sofort kaufen muss. Saisonale Trends (ich nenne es mal Hypes), halten die Mühlen des Konsums am Laufen.
Saison nach Saison werden uns Illusionen nachgeworfen die nach max. 3-4 Monaten schon wieder «total out» sind. Diese Sachen spiegeln ja auch nicht die einzelne Person wieder. Es ist nur eine hübsche, nichtssagende Hülle. Austauschbar wie eine alte Socke.
Ein individueller Style ist grösstenteils immun dagegen. Jemand der ganz bei sich ist und dieses gewisse «Etwas» gefunden hat was ihn ausmacht, wird nicht von saisonalen Hypes eingenommen. Er nutzt sie dafür, Spass zu haben und seine Garderobe etwas aufzulockern. Ein Crazy Piece hier, ein metallic Plisseerock dort…
Es gibt aber eben auch langlebige Trends. Nach diesen muss man Ausschau halten.
Das Schwierige, wie ich finde, ist das Differenzieren zwischen Hype, Trend und die Weiterentwicklung von Mode generell.
Bestimmte Jahrzehnte und ihre ganz typische Optik kommen mir da in den Sinn. Jetzt im Nachhinein ist es schon relativ einfach, bestimmte Elemente ganz klar den verschiedenen Jahrzenten zuzuteilen. Die wilden 20er, die braven und reduzierten 30/40er, die ultra femininen 50er, die rebellischen 60er und befreiten 70er... Aber dieser Stilwechsel von Jahrzehnt zu Jahrzehnt war ja nicht plötzlich. Die Veränderung war fliessend, ging Hand in Hand mit soziokulturellen Veränderungen und endete jeweils in den typischen Looks die wir alle jeweils kennen. So waren denn auch die grunge-igen 90er die rattige Retourkutsche zum aufgetakelten 80er Yuppie.
Was wird wohl in 30 Jahren das definierende Teil der 2010er sein? Das kann ich noch nicht wirklich greifen. Es scheint aktuell eher ein Sammelsurium von allem. Und das finde ich ziemlich grandios! Wir können alles machen was gefällt und unseren ganz eigenen Style präsentieren.
Das allerwichtigste ist nur, eine eigene Linie zu finden und darauf aufzubauen.
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